Radwege als Teil einer gesunden Verkehrsplanung

Diese Website ist wie ein bunter Eintopf für ein gesünderes Gemeinschaftsleben. Darauf finden Sie, liebe Leserin, liebe Leser, viele bunte Beiträge, Ideen und Hinweise, wie unsere Städte etwas grüner, etwas nachhaltiger, etwas lebensfreudiger werden könnten. Manchmal sind es Links zum Thema Stadtgesundheit, manchmal aber muss es etwas mehr sein. Wie zum Beispiel bei jenem Interview mit der dänischen Mobilitätsexpertin Sidsel Birk Hjuler, das in der Wochenend-Ausgabe der Berliner Zeitung (19./20.August 2023)  zu lesen war. Die Verkehrsplanerin erzählt am Beispiel von Kopenhagen, welcher Nutzen für eine Stadt mit einem guten Radwegenetz verbunden ist: Die Infrastruktur für Rad- und Fußwege deutlich günstiger ist als der Bau neuer Autostraßen. Es steigert den sozialen Kontakt, da sich Menschen auf den Straßen begegnen und nicht „rollende Metallkisten“. Es ermöglicht Jung und Alt, körperlich aktiv zu werden und sich mehr zu bewegen.

Das dritte, hier aufgezählte Argument ist für mich als Gesundheitswissenschaftlerin entscheidend: Was hilft es, Menschen über den gesundheitlichen Nutzen von Bewegung aufzuklären, wenn die unmittelbare Umgebung nicht zur körperlichen Aktivität einlädt und anregt? So viele Rezepte können gar nicht geschrieben werden, so viele Diäten nicht verordnet werden, so viele OPs nicht bezahlt werden – das Gesundheitssystem allein ist überfordert, auch das Umfeld muss stimmen. Sidsel Birk Hjuler sieht ein gutes Radwege-Netz auch als stadtplanerische Antwort auf eine „durch Inaktivität verursachte Gesundheitskrise“.

Radwege haben aus ihrer Sicht immer einen Mehrfachnutzen: Sie schonen die Umwelt, da kein Abgas produziert wird, sie ermöglichen soziales Miteinander und sie sorgen für natürlichen Bewegungsraum, den jede und jeder auch ohne Sportklamotten und gute Vorsätze täglich nutzen kann. Das Interview wurde in der Wochenend-Ausgabe der Berliner Zeitung (19./20.August 2023) veröffentlicht. „Die Straße“, sagt Sidsel Birk Hjuler darin, „ist unser demokratischster Raum. Sie ist der Ort, wo sich alle treffen: Oben und Unten, Reich und Arm, alle Altersgruppen und Fähigkeiten. Verkehrsplanung trägt dazu bei, dass das einfacher wird – oder schwieriger. Radfahren ist extrem effizient, es nimmt nicht viel Platz ein und macht es so möglich, dass viele Menschen eine Straße nutzen können.“

Das Interview liefert viele gute Argumente für eine Verkehrswende hin zu mehr Nachhaltigkeit. Wer es ganz lesen, geht am besten in einer der Berliner Bibliotheken, wo die meisten Tageszeitungen ausliegen. Im Internet ist er unter diesem Link zu finden, jedoch nicht kostenfrei abrufbar.

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