Mehr Aufmerksamkeit für die Pflege bitte!

Mit dieser Website habe ich mir zum Ziel gesetzt, vor allem auf inspirierende Meldungen und gelungene Beispiele hinzuweisen. Heute muss ich leider eine Ausnahme machen, denn die Nachricht erschüttert mich: „Um sieben Prozent ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege 2022 verglichen 2021 gesunken“, meldete Mitte August der Mediendienst der AOK.  Die Zahl stammen vom Statistischen Bundesamt. Frauen sind mit 74 Prozent in diesem Bereich deutlich überrepräsentiert. In Zahlen: „Im Jahr 2022 standen 38.600 neue weibliche Auszubildende 13.500 männlichen gegenüber.“

Das Interesse an einer Pflegeausbildung sinkt also weiter. Und das obwohl es viele Anstrengungen gibt, den Beruf attraktiver zu machen – mehr Geld, mehr Karrierechancen, mehr Akademisierung. Deutschland hat im europäischen Vergleich ordentlich aufgeholt. Zudem hat die Pandemie uns alle gelehrt, wie wichtig eine gute Pflege für alle Generationen ist. Aber was heißt das für unsere Kultur, unser Zusammenleben, wenn professionelle Pflegekräfte rar sind und bleiben? Wenn sich vor allem Frauen dafür verantwortlich fühlen?

Vielleicht könnte hier in Zukunft eine gute Botschaft aufgehen und wachsen.

Zum Beispiel: Dass es immer mehr Männer in die Hand nehmen, für andere zu sorgen. Dass sie ehrenamtliche Dienste bei den Nachbarn, in Pflegeheimen, die Krankenhäusern übernehmen. Dass wir alle – Frauen und Männer – neue Formen des Zusammenlebens finden, die Pflege- und Altenheime überflüssig machen. Dass der Vorschlag eines sozialen Jahres für alle Begeisterung auslöst und nicht als blöder Zwang schlecht geredet wird. Ja, vielleicht bringt uns die Not an Fachkräfte dazu, wieder mehr selbst Fürsorge zu leben und diese ur-menschliche Bedürfnis nicht abzutun.

Vielleicht.

Hoffentlich.

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