WBGU: Gute Gesundheit braucht Kooperation

„Unsere Lebensweise macht krank und zerstört die natürlichen Lebensgrundlagen“. So lautet eine Kernbotschaft des Gutachtens „Gesund leben auf einer gesunden Erde“. Neun Expert:innen des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) empfehlen darin ein fundamentales Umdenken im Umgang mit Gesundheit. Die Studie war Mitte Juni 2023 an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Judith Pirscher, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung übergeben worden. Jetzt sind die Ergebnisse auf einem Factsheet zusammengefasst – mit der erschreckenden, oben zitierten Eingangsbotschaft. Und dennoch: Die vierseitige Zusammenfassung macht Mut. Denn die Aussagen zu den Gesundheitssystem und zum Verhältnis von Mensch und Natur sind eindeutig. Wir wissen es längst: Umweltsensible Gesundheitsförderung und Prävention sind zu wichtigen Säulen der Versorgung auszubauen und gesunde Ökosysteme als Ressourcen und Voraussetzung endlich anzuerkennen. Zudem muss ein gut ausgebauter öffentlicher Gesundheitsdienst als Schnittstelle zu Verwaltung und Politik agieren können. Die Gutachter:innen denken Gesundheit konsequent als Querschnittsaufgabe – als Aufgabe der Agrarwirtschaft ebenso wie der Stadtplanung und Architektur, als Thema in Bildung und Wissenschaft. „Gesundheit“, so heißt es darin, „ist von existenzieller Bedeutung für jeden Menschen und hängt maßgeblich von einer gesunden Umwelt ab.“ Prägnant und absolut lesenswert! Auch das wird klar: Ohne Verständigung auf internationaler Ebene, ohne internationale Kooperation wird diese Vision nicht erreichbar sein. Fangen wir also endlich damit an! Jetzt und hier!

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